L‘avocat et homme politique allemand Ludwig
Frank, né le 23 mai 1874 à Nonnenweier, est tué le 3 septembre
1914 dans les combats de Baccarat.
Député SPD (Parti social-démocrate) de Mannheim au Reichstag
depuis 1912, il avait été l'un plus importants pacifistes
tentant d'éviter la Première Guerre mondiale. Mais lorsque la
guerre éclate, il se porte volontaire pour le front, à la grande
incompréhension de beaucoup, mais est tué d’une balle près de
Baccarat.
À l'occasion du dixième anniversaire de la mort de Frank en
septembre 1924, le SPD de Mannheim lui érigera un monument au
Luisenpark, qui, rapidement devenu un point de rassemblement
politique, sera détruit par les nazis en 1933. (*)
Mais en 1914, sa tombe est-elle réellement visible à l’entrée de
Baccarat comme semble le dire l’article ci-dessous, évoquant
depuis la route de Blâmont, toute proche de Baccarat, une tombe
juste à côté d'une route de campagne, avec le nom de Ludwig
Frank et beaucoup de fleurs ?
Nous n’avons trouvé aucun document précisant l’emplacement de
cette tombe (ni même de trace d’un combat ce 3 septembre 1914 au
nord de Baccarat), aucune photographie...
(*) La Grande revue de juin 1933 dans un article
« Expériences d’antisémitisme allemand » rapporte l’acharnement
criminel des nazis contre la famille de Ludwig Frank (en
traduisant l’article « Blutige Zeugnisse » paru le 12 avril 1933
dans le Freies Journal-Le Républicain Lorrain) :
« Le Freies Journal de Metz rapporte un cas qu'il a vérifié
lui-même. Il s'agit de la famille du député du Reichstag Ludwig
Frank, juif et social démocrate, qui, après avoir été volontaire
dès le début de la guerre, fut le premier député tué dans la
guerre (septembre 1914). Il avait un neveu, Hermann Frank, qui
habitait Worms. Celui-ci fut tiré de son lit et battu jusqu'au
sang avec des spirales d'acier et des matraques en caoutchouc.
Ensuite, on grava au couteau des croix gammées sur ses mains. On
continua à le battre jusqu'à la mort. Le cadavre fut pendu dans
une étable par les meurtriers. Le frère de ce Hermann Frank fut
conduit dans un camp de concentration. Sa femme fut brutalisée
jusqu'à en mourir. Le député Franck avait un cousin, Joseph
Lévy, conseiller municipal de Mannheim, qui, en 1914, avait
envoyé ses dix fils à la guerre. Sept :d'entre eux 'furent tués
au champ d'honneur en Flandre, en France et en Pologne. Cela ne
le protégea point •de la mort par les nazis. Ce vieillard de 70
ans fut emmené par des hommes de la S.A. de son domicile, et, le
lendemain, il fut trouvé mort avec 17 balles dans le corps. Un
de ses trois fils survivants fut conduit dans le camp de
concentration de Hayde, où on l'obligea, à coups de fouets,
d'accomplir de durs travaux. On mit du sel dans ses blessures.
Il réussit à s'enfuir, et c'est par lui •que ces cas furent
connus. »
Die Glocke
7 octobre 1916
ADOLF KOESTER
Ein Grab.
Es war auf dem lothringischen Grenzsattel.
Vor einem Jahr. Ein schwüler Sommertag. Wir lagen auf einer
trigonometrischen Höhe. Die Ruine von Blamont zitterte neben uns
in den weißen Dunstwellen, die über der Erde flimmerten. Das
Korn des zweiten Kriegsjahres gilbte hügelauf, hügelab. Dann und
wann durchbrach ein heiserer Schuß die Stille.
Drüben am französischen Horizont lag das Grab Ludwig Franks.
Sechzehn Kilometer vorwärts. Am Eingang nach Baccarat - linker
Hand an der weißen Landstraße, die von Blamont durch das bunte
Hügelland zu unseren Füßen ins Tal der Meurthe führt. Die
dunklen Türme von Baccarat, seine weiBen Häuser, auf denen die
Sonne leuchtete, die kleine Stadt kroch schüchtern ans der
langen Höhenwelle auf, die drüben gleichmäßig den Horizont
abschnitt. So dicht hinter unseren braunen Gräben liegt das Grab.
Und so nahe an Deutschland. So mitten zwischen diesen beiden
großen Völkern, die Ludwig Frank liebte, bis sie ihn zwischen
sich zermalmten.
Kurz vorher, südlich Ypern, hatte ich Leute getroffen, die von
jenen alten Kämpfen vor Baccarat erzählten. Einer wollte Frank
gesehen haben, wie er tot da lag, die Hände vors Gesicht gepreßt
- „mit so schönen neuen gelben Feldstiefeln“. Andere hatten sein
Grab in Erinnerung - gleich neben der Landstraße, mit vielen
Blumen darauf und seinem Namen. Ein Hauptmann wollte wissen, daß
die französischen Soldaten nach unserem Rückzug das Grab unter
guter Pflege hielten. Ich konnte nichts sehen vom Eingang der
Stadt - nichts von dem Grab - nichts von den Blumen. Und doch
glaubte ich es zu sehen - zitternd in dem Sonnenbrand - ein
Katafalk der Trauer, vor dem alles sich neigt - höher und höher
wachsend.
Dieses Grab ist heute schon Legende. So weit weg sind jene
Stunden, in denen der idealische Entschluß dieses Mannes
emporwuchs. Auch jene Stunden der ersten Hochspannung sind heute
schon Legende. Wir kämpfen im dritten Jahre. Die Blutpumpen von
Verdun, der Picardie, von Wolhynien arbeiten an Europas Völkern.
Keine Nation hat den Mut verloren. Aber allen ist der Krieg
nicht mehr als ein bitteres Handwerk, eine grausame Rechnung
geworden. In die Feiertagsstimmung und den Rausch der ersten
weltgeschichtlichen Bestürzung haben sich überall Nüchternheit
und Grauen geschlichen.
„Einer von uns muß die Fundamente gesehen haben“ - dies lapidare
Wort Franks enthüllt die wahren Motive seines vielumstrittenen
Entschlusses, der für ihn nicht zufällig, sondern von tiefer
innerer Notwendigkeit war. Er gehörte nicht in die Reihe der
Taumelnden der ersten Tage, die ihre Vergangenheit und ihre
Zukunft vergaßen. Sein Entschluß ging aus einem Gefühl der
geschichtlichen Verpflichtung hervor, das nur der haben kann,
der aller politischen Spielerei abhold die Geschichte auch da
bejaht, wo sie sich tragisch kompliziert. „Einer von uns muß die
Fundamente gesehen haben“ - dies Wort zeigt die letzten Motive
der Frankschen Entschließung genau: sie liegen nicht im Rausch
des Augenblicks, sondern sind aus der Zukunft geholt, der freien
Zukunft seines Landes, an die Ludwig Frank glaubte wie kein
anderer. Man hat beklagt, daß heute seltener von ihm geredet
wird als von seinem großen französischen Leidensgenossen. Das
ist nicht schlimm. Aber daß man bei Ludwig Frank zu einer
mittelmäßigen Gefühlswallung herunterzieht, was bei ihm aus
klarer ethischer Bewußtheit hervorging, das ist schlimm.
Es lag in seinem Wesen etwas Dämonisches, von dem seine Freunde
wissen, daß es nicht ohne physiologische Gründe war. Auch er muß
sich überlegt haben, was so viele Kluge unter ans ihm vor und
nach seinem Tode vorgeworfen: ob es nicht wichtiger war, daß
sein Gehirn dem Lande erhalten blieb, als daß seine Fäuste es
schützten. Aber so sprachen auch die Schüler zum Sokrates.
Sokrates blieb seiner inneren Stimme treu. Frank wollte die
Fundamente sehen. Die Fundamente seiner deutschen Hoffnung. Die
Fundamente, die er sich so ganz anders geträumt. Er sah sie und
starb daran.
Aber heute wissen wir noch nicht, ob wir ihn deshalb zu beklagen
haben.
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