Comme nous l'avons écrit dans l'article
Elfringen 1915 - Origine du nom,
les rédacteurs du décret allemand de 1915 qui a temporairement
renommé Avricourt en Elfringen durant la première guerre
mondiale, n'ont pas choisi les noms au hasard, mais se sont
livrés à des recherches approfondies, pour rendre aux communes
les noms d'origines germaniques qu'ils auraient jadis porté
avant la domination française sur la Lorraine.
Cependant notre article se concluait par « quels linguistes
ou philologues allemands ont établi cette liste de nouveaux noms
de communes et à partir de quelles sources ? »
Le texte suivant apporte quelques éclaircissements. Dans son
ouvrage de 1894, l'historien et archiviste Hans Witte
(1867-1945), alors assistant aux Archives de Metz après des
études à Strasbourg, tente de démontrer que la langue allemande
dominait de nombreuses contrées lorraines avant une rupture
linguistique au XVIème siècle (on retrouvera dans ses
écrits ultérieurs les mêmes développements de thèses
nationalistes, utilisées par les dirigeants nazis).
Il s'appuie notamment sur des documents des archives de
Strasbourg : mais ne faut-il pas voir dans la langue germanique
retrouvée dans certains documents, la seule influence des comtes
du Rhin (Rhingraves) aux lignées très proches de la famille de
Salm ? Rappelons ainsi qu'encore en 1791, le dernier prince de
Salm-Salm, Constantin Alexandre, a rejoint son château d'Arnholt
en Westphalie, et pourtant personne n'oserait en conclure que la
langue alors usitée à Senones aurait été l'allemand.
Peut-on déduire de pièces en langue germanique, majoritairement
des traités entre familles nobles, et de surcroit antérieures au
XVIème siècle, que la langue populaire était l'allemand ?
Dans le cas d'Avricourt, Hans Witte lui même reste tout d'abord
évasif : « Ueber Avricourt (Elfringen) ist leider nur ein
sehr geringfügiges Material vorhanden » (« Concernant
Avricourt (Elfringen) il n'y a malheureusement que très peu de
matériel disponible »).
Puis à partir d'un document de 1566 rédigé en langue allemande
lors d'un traité entre Réchicourt (Rixingen) et Avricourt, il
tire la conclusion que Réchicourt est de langue allemande, et
donc que finalement (et sans la moindre preuve complémentaire)
Avricourt aussi :
« Dass die Verhandlungen mit Rixingen in deutscher Sprache
aufgezeichnet wurden, ist auch ohne die Annahme deutscher
Nationalität für Avricourt erklärlich: Rixingen war deutsch und
gleichzeitig die bedeutendere der beiden Gemeinden sowie
Hauptort der Grafschaft. Und dass man in dieser auf die deutsche
Nationalität Gewicht legte, beweist die so oft in den Akten
wiederkehrende Hervorhebung der deutschen Landessprache. Die
deutsche Form des Ortsnamens beweist, da ihr eine französische
gegenübersteht, nichts. »
C'est une bien hâtive conclusion, puisque si l'on regarde les
cartes données à l'article Elfringen
1915 - Origine du nom, on y voit bien le curieux nom de
Elbingen (et non Elfringen), mais aussi celui de Rychecourt ou
Ryschecourt.
Mais il reste fort probable que les travaux de Hans Witte soient
à l'origine du décret du 2 septembre 1915, attribuant ainsi à
Avricourt un nom allemand en usage sous la Lorraine ducale, ce
que semble démentir l'appellation même de « toponyme mérovingien
du type Avricourt ».
Das deutsche
Sprachgebiet Lothringens und seine Wandelungen von der
Feststellung der Sprachgrenze bis zum Ausgang des 16.
Jahrhunderts.
Dr Hans Witte
Stuttgart.
1894.
I. Neue Materialien zur Feststellung der mittelalterlichen
Sprachgrenze Lothringens
[...]
Folkringen (Foulcrey) weist im Jahre 1602 einen Wald auf, der
angeführt wird als „Kindts oder Freywaldt vulgariter nuncupatum".
Aber zur Zeit scheint die deutsche Sprache hier schon völlig
oder wenigstens nahezu verdrängt gewesen zu sein, denn der
Kammergerichtsbote Wendel Schörch meldet im Jahre 1601, dass er
dem Mayer des Ortes eine kaiserliche Ladung in lateinischer
Sprache übergeben habe, „welche ehr von mir empfangen undt dem
pfharer daselbsten mit namen h. Johanes Anthoni zugestelt,
welcher solche citation ihnen (d. h. den Einwohnern) auf welsch
den ihnhalt fürgehalten" (1).
Moussey (Mütsch). Im Jahre 1619 werden zwei Flurnamen genannt:
„locum le prey de champs George dictum
„ petit rayeux dictum" (2).
Im Jahre 1574 in lateinischer Urkunde genannte Personennamen
sind französisch, wie z. B. „Claudius Collat, Joannes Gaignet,
Nicolaus Lourse, Joannes de Chaulx, Dominicus Moistrier,
Franciscus Mengin, Joannes Haziat, Claudius Pacquatte, Joannes
Baret, J. Masson, Claudius Bridon u. a. m. (3).
Ueber Avricourt (Elfringen) ist leider nur ein sehr
geringfügiges Material vorhanden. In einem Streite, den dieser
Ort mit Rixingen hatte, handelte es sich um eine auf der Grenze
beider Gemeinden gelegene Wiese, die im Jahre 1566 in deutscher
Urkunde „die Rossäw" genannt wird; 1560 in lateinischer Urkunde
„in loco vulgariter nuncupato Rossaux in finibus rivi Sanoniae"
(4). 1572 in der lateinischen Uebersetzung einer französischen
Vorlage „in prato vulgariter appellato le Rosat banni Sanon . .
. pratum est ab omni tempore pratum arundinum appellatum" (5).
Die in den Jahren 1560-65 zwischen beiden Gemeinden über diese
Wiese gepflogenen Verhandlungen sind in deutscher Sprache
aufgezeichnet. In einer solchen finden sich als Bewohner von
Avricourt anno 1561 genannt: „Niclaus Hansz Ferry, Niclaus
Baille, Dominicus Hansz Mengin, Mengin Joerg, Niclaus Dieterich,
Hans Walter" (4).
Ohne Zweifel hat hier eine weitgehende Uebersetzung
stattgefunden.
Im Jahre 1605 genannte zahlreiche Einwohner führen durchaus
französische Namen (6).
Das ist das über die einzelnen Gemeinden der Grafschaft Rixingen
Vorhandene. Kehren wir nun zu der in den gräflichen
Prozessschriften enthaltenen Behauptung zurück, welche die
deutsche Sprache der Grafschaft hervorhebt, so zeigt sich, dass
von den ihr zugehörigen Ortschaften Rixingen, Folkringen, sowie
die weiter nördlich gelegenen Mörspurg und Gunderchingen
unzweifelhaft deutsch redend waren. Sehr zweifelhaft dagegen
dürfte die Nationalität der dann noch übrigen Avricourt und
Moussey (Mütsch) sein. Der einzige in Avricourt genannte
Flurname ist ein romanischer. Auch im Jahre 1596 begegnet er uns
in der Form „le prey du Rosat au ban Davricourt" (7). Die in den
deutschen Urkunden vorkommende Form „Rossäw" ist eine
Germanisierung. - Dass die Verhandlungen mit Rixingen in
deutscher Sprache aufgezeichnet wurden, ist auch ohne die
Annahme deutscher Nationalität für Avricourt erklärlich:
Rixingen war deutsch und gleichzeitig die bedeutendere der
beiden Gemeinden sowie Hauptort der Grafschaft. Und dass man in
dieser auf die deutsche Nationalität Gewicht legte, beweist die
so oft in den Akten wiederkehrende Hervorhebung der deutschen
Landessprache. Die deutsche Form des Ortsnamens beweist, da ihr
eine französische gegenübersteht, nichts.
Bei Moussy ist nun die vorhandene deutsche Namensform ohne
Zweifel lediglich eine Korruption der eingeborenen romanischen.
Ausserdem weisen Flur- und Personennamen entschieden auf eine
romanische Bevölkerung hin.
Fasst man den Wortlaut des rixingischen Artikels näher ins Auge,
so zwingt auch dieser nicht zu der Annahme, dass einstmals jede
einzelne der gräflichen Ortschaften rein deutsch gewesen sei.
Eine 1602 angewandte Form „Verum ... quod comitatus Rixingen
ante paucos annos lingua germanica usus sit" (8) lässt bei ihrer
Allgemeinheit vielleicht keine weitergehende Deutung zu, als
dass die deutsche Sprache zuvor gewissermassen die offizielle
Sprache der Grafschaft gewesen sei. Und auch die bestimmtere
weiter oben (9) mitgeteilte Fassung drückt sich so vorsichtig
aus („communiter aut saltem frequentius"), dass sie sich mit
unserm Ergebnisse, nach welchem die Mehrzahl der Gemeinden
allerdings deutsch und nur zwei, abgesehen von
selbstverständlich vorhandenen deutschen Beimischungen,
französisch redend waren, sehr wohl vereinigen lässt.
Richeval. Aus dem Jahre 1588 überlieferte Flurnamen zeigen einen
ausgesprochen romanischen Charakter, wie z. B. „a la
Charbonnier, le rux des trespassee, a la vigne, on Courat, a la
blanche terre, on champs de lestant, on prey des molingnes, sur
la vieuille chaussee, on dessus du Sauveux, on champs montant,
on Pasquis, on Rozard" (10).
Frackelfingen. 1238 „pratum . . quod vocatur vulgariter
Stigelmate"(11).
1550 werden als Zeugen aus dem Orte genannt „Krauden Hanns von
Frechelfingen, Niclaus Zimmerman Clauix, Hanns Rolica, Clauden
Thomas, Hanns Kolenbrenner, Hubert Klein Henszlin son" (12).
Hattigny (Hüttingen). 1278 „super agro in Dieffborn" (4). 1420 „im
Sidterbach, in Wallermatten, Bornlachen“ (13).
1520 „ackher uff der Herden, uff der Krisseimatten, hinder Legge,
an dem Mulgraben, an der Froheckh, an der Wurlickhbaum, zu dem
Krumstuckh, bei dem shibeleten Bierbaum, in dem rode zu
Streszlingen, neben der frauwen Driesch, uff Rudel, bey der
Steinbrockhen, an der Wüestmatten, hinder der Rossel, bey dem
Pitzpull, in Fiermarckhen, in Griblingen matten, Bornmatten, zu
Fulborn, in dem Bryel, zu Bruckwinckhell, Pfulgarten" (14).
Ausser diesen sind noch zahlreiche andere Güterkäufe im Gebiete
von Hattigny in deutscher Sprache beurkundet. Und als im Jahre
1553 wegen Güterstreitigkeiten zwischen Hattigny und Blamont
ausgedehnte Zeugenvernehmungen durch Beamte des
Reichskammergerichts stattfanden, waren die Bewohner von
Hattigny durchweg der deutschen Sprache mächtig, durch einen
Dolmetsch hingegen mussten vernommen werden die Zeugen aus
Blamont, Fremonville („Frembtingen"), Domevre
und der einzige Zeuge aus Richeval mit Namen Johann Lemassonet.
(1) Ebd., Nr. 990. [N.D.L.R. : R.K.G =
Reichskammergerichtsakten (gegenwärtig im Str. BzA) ; Str. Bz.A.=
Strassburg, Bezirksarchiv.]
(2) Ebd.. Nr. 1137.
(3) Ebd., Nr. 1119
(4) R. K.G., Nr. 376.
(5) Ebd., Nr. 1472.
(6) Ebd., Nr. 989.
(7) N.A.D., H. 557. [N.D.L.R. : N.A.D=Nancy, archives
départementales.]
(8) R.K.G. Nr. 990.
(9) Vgl. oben S. 459 [53].
(10) N.A.D., H. 629.
(11) Ebd., H. 578.
(12) R.K.G. Nr. 775.
(13) Ebd., Nr. 775, Aktenband v. f. 60, Auszug aus alten
Güterverzeichnissen der Pfarrei Hüttingen.
(14) Ebd., f. 55.
(15) Ebd., f. 51. |